Fortbildung

Die Supervisionsfortbildung am IVB bietet die Möglichkeit, sich im Rahmen einer kammerzertifizierten Fortbildung als Supervisor*in zu qualifizieren. 

Das Curriculum erstreckt sich über 2 Jahre (Theorie und Praxis sowie Selbsterfahrung). 

Die Kurse finden an insgesamt 10 Wochenenden jeweils donnerstags (18-21h) sowie freitags und samstags (10-17h) im IVB statt.

 

Zielgruppe

An der  Fortbildung teilnehmen können psychologische und ärztliche Psychotherapeut:innen, Fachärzt:innen für Psychosomatische Medizin, Psychiatrie oder Neurologie aus dem Erwachsenen- sowie Kinder- und Jugendbereich, die in Kliniken, Beratungsstellen, Praxen oder anderen Institutionen arbeiten und ausbilden. 

Voraussetzungen sind eine Approbation sowie ein Fachkundenachweis in einem anerkannten Therapieverfahren sowie mindestens 3 Jahre Berufserfahrung. 

Für den praktischen Teil der Fortbildung sollte die Möglichkeit bestehen, eigenständig Supervisand:innen akquirieren zu können. 

 

Inhalt

Wir vermitteln in der Fortbildung einen entwicklungsorientierten Supervisionsansatz, bei dem über die Fallsupervision hinaus auch die supervidierte Person im Fokus steht (Förderung der therapeutischen Entwicklung). Darüber hinaus wird der Kontext der Supervision (bspw. Ausbildungsinstitut vs. Klinik) als Einflussfaktor reflektiert.

Im Rahmen der verhaltenstherapeutischen Fallsupervisionen wird Wissen über Therapieprozesse und Wirksamkeit von Psychotherapie vermittelt und diskutiert. Unser Verständnis moderner Verhaltenstherapie orientiert sich am kontextuellen Modell (u.a. nach Wampold), funktionsbezogenen Ansätzen (u.a. nach Rief, Herpertz, Strauß, Kuhl) und der stressorbasierten Psychotherapie (nach Hensel). Das Verständnis dieser Metatheorien eröffnet eine maximale Methodenvielfalt, Offenheit und Freiheit in der individuellen Auswahl therapeutischer Techniken und garantiert dennoch eine evidenzbasierte Fallkonzeption. 

Im Rahmen der Supervisions-Supervision wird ein Austausch über therapeutische Techniken und Behandlungsstrategien angeregt. Hierzu werden spezielle supervisorische Techniken vorgestellt und eingeübt. Auch der Wechsel von der therapeutischen zur supervisorischen Rolle wird theoretisch und an konkreten Beispielen erarbeitet. 

Weitere Themen sind die Überschneidung von Supervision und Führung, Team- und Institutionssupervision, die Supervision von Gruppentherapie, IFA, systemische und tiefenpsychologische Perspektiven.     

 

Aufwand

Präsenzveranstaltungen: 

  • 10 Wochenenden (Do-Sa) über einen Zeitraum von 2 Jahren
  • Theorieseminare und Supervisions-Supervision (insgesamt 144 UE, jeweils Fr-Sa
  • Selbsterfahrung (8 x 4 = 32 UE, jeweils Do)
  • abschließendes Wochenende in Form eines Colloquiums (20 UE)

 

flexible Einteilung:

  • praktische Tätigkeit (15 x Gruppensupervision, 15 x Einzelsupervision
  • Hospitation (Teilnahme an 5 Einzel- und 5 Gruppensupervisionen erfahrener Kolleg:innen)
  • Selbststudium bzw. Intervision (30 UE)

 

Kosten:

Die Kosten belaufen sich auf 4800,- € (Stand: Oktober 2023)

Bewerbung

Wenn Sie sich für die Fortbildung interessieren, freuen wir uns über ein Anschreiben, in dem Sie kurz Ihre Motivation und das Tätigkeitsfeld, in dem Sie Supervision anbieten wollen, beschreiben. Außerdem senden Sie uns bitte Qualifikationsnachweise, einen kurzen Lebenslauf und den Anmeldebogen an supervisorenfortbildung@ivb-berlin.de 

Hier können Sie sich über die Seminarplanung informieren. Außerdem haben wir für Sie eine Übersichtsgrafik erstellt.

Termine

Der nächste Fortbildungskurs startet im Frühjahr 2024. Es werden vorab Informationsveranstaltungen im Online-Format angeboten, die Termine hierfür nennen wir Ihnen gerne.

wissenschaftliche Leitung

Dipl. Psych. Nana Fischer

Dipl. Psych. Susanne Decker

Donnerstag, 25.04.2024 und Freitag, 26.04.2024 jeweils 10.00 bis 17.00 Uhr
in Präsenz oder als Hybridveranstaltung per Zoom

Die Bedeutung einer Krankheit hängt nicht nur von der Art und Schwere der Symptomatik ab, sondern ebenso von den daraus erwachsenden Fähigkeitsbeeinträchtigungen und den Folgen für die Lebensführung. Nach den Vorgaben der Internationalen Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (ICF) ist unter einer ganzheitlichen bio-psychosozialen Sicht zwischen Funktionsstörungen/Symptomen, Aktivitäts-/ Fähigkeitsbeeinträchtigungen, Umwelt-/Kontextbarrieren und Behinderung/Teilhabeeinschränkungen zu unterscheiden. Dies ist wichtig für die Therapiesteuerung und vor allem auch für sozialmedizinische Fragestellungen, z.B. Beurteilung der Arbeits- oder Wohnfähigkeit.
Teilhabestörungen, wie z.B. eine Arbeitsunfähigkeit, ergeben sich dann, wenn die krankheitsbedingten Fähigkeitsbeeinträchtigungen die Ausübung unverzichtbarer Umweltanforderungen nicht mehr zulassen. Die Erfassung und Beurteilung von Fähigkeitseinschränkungen stellen besondere fachliche Anforderungen dar und dies insbesondere bei psychischen Störungen.
Ein in sozialmedizinischen Richtlinien empfohlenes Instrument für die wissenschaftliche wie klinische Beurteilung von Fähigkeiten, ist das „Mini-ICF-Rating für Aktivitäts- und Partizipationsbeeinträchtigungen bei Psychischen Erkrankungen (Mini-ICF-APP)“. Es gibt eine „Gliederung für einen Fähigkeitsbefund“, es operationalisiert Fähigkeitsdimensionen, die bei psychischen Erkrankungen von besonderer Bedeutung sind und beschreibt Algorithmen, wie der Beeinträchtigungsgrad in Abhängigkeit von den Umweltanforderungen einzuschätzen ist. Daraus ergeben sich wichtige Informationen für therapeutische Ansätze, wie z.B. ein Fähigkeitstraining oder gezielte Kontextanpassungen.

Seminarinhalte:

In dem Seminar, wird in die ICF eingeführt. Es wird das Konzept der Fähigkeitsbeeinträchtigungen bei psychischen Störungen beschrieben. Es werden Übungen zum Assessment und zur Beurteilung von Fähigkeiten unter Anwendung des Mini-ICF-APP bzgl. der Arbeitsfähigkeit sowie des Mini-ICF-APP-H bzgl. der Wohnfähigkeit durchgeführt. Es werden sozialmedizinische Ableitungen und therapeutische Optionen diskutiert, von der Krankschreibung, über fähigkeitsorientierte Therapiemaßnahmen in der Psychotherapie oder der stationären Rehabilitation, bis hin zu sozialen Hilfestellungen wie dem Betrieblichen Eingliederungsmanagement, gezielten Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben oder der Eingliederungshilfe.

Zielgruppe:

Der Workshop wendet sich an ÄrztInnen, Psychologische PsychotherapeutInnen, ErgotherapeutInnen, SozialarbeiterInnen, MitarbeiterInnen aus Berufsförderungseinrichtungen oder Sozialverwaltungen und sonstige in der sozialmedizinischen Betreuung tätige Fachkräfte.

Referenten:

Dr. S. Baron (Psychologische Psychotherapeutin; Mitentwicklung des Mini-ICF-APP)
Prof. Dr. R. Hellweg (Arzt für Psychiatrie und Psychotherapie und Gutachter an der Psychiatri¬schen Klinik der Charité Universitätsmedizin Berlin)
Dr. J. Podschus (Arzt für Psychiatrie und Psychotherapie und Leiter des Sozialpsychiatrischen Dienstes Treptow-Köpenick)

Anmeldung:

Zur Teilnahme an dem Seminar ist eine verbindliche Anmeldung bis zum 31.03.2024 per E-Mail an sekretariat@ivb-berlin.de erforderlich. Die Zulassung zur Teilnahme erfolgt nach Eingang der Anmeldungen. Wählen Sie Präsenz oder Hybridveranstaltung bei Ihrer Anmeldung aus. Die Teilnahmegebühr beträgt 560 Euro.

Hier das Anmeldeformular als pdf.

Hier der Flyer als pdf.

Weitere Informationen folgen in Kürze.