Die Verhaltenstherapie ist eines der großen wissenschaftlich anerkannten Therapieverfahren. Für sie gibt es die umfangreichste Evidenz bezüglich Indikation und Wirksamkeit. Sie ist eines der am häufigsten in der ambulanten Psychotherapie nach den Vorgaben der Psychotherapierichtlinie angewendeten Therapieverfahren. Sie ist auch gut in die ärztliche Alltagsarbeit zu integrieren, da sie für die Behandlung sehr unterschiedlicher Erkrankungen geeignet ist. Auch für die Krankheitsverarbeitung und die soziale Wiedereingliederung bietet sie Behandlungsoptinen an.

Die Verhaltenstherapie nahm ihre Anfänge in den fünfziger Jahren, ausgehend von der klassischen und operanten Lerntheorie. Sie hat seitdem in weiteren „Wellen“ die Sozialpsychologie, kognitive Psychologie, Emotionspsychologie, Kulturpsychologie, positive Psychologie, Entwicklungspsychologie, Persönlichkeitspsychologie und biologische Konzepte integriert. Es gibt umfangreiche störungsspezifsiche Behandlungskonzepte. Grundlage jeder Behandlung ist eine personalisierte Verhaltensanalyse mit darauf aufbauendem individuellem Störungsmodell und Behandlungskonzept.

Das IVB ist 1991 vom Land Berlin und von der Berliner Ärztekammer als Weiterbildungsstätte für Ärzte anerkannt. Das IVB ist Mitglied im Deutschen Fachverband für Verhaltenstherapie (DVT). Am IVB können die Bestandteile Theorie, Entspannung, Selbsterfahrung, Interaktionelle Fallarbeit (IFA), sowie die psychotherapeutische Behandlung von Patienten unter Supervision absolviert werden. Die verschiedenen Weiterbildungsteile können bei Verfügbarkeit von freien Plätzen auch einzeln belegt werden.

Partiell können Psychotherapie-Weiterbildungsinhalte in den Kliniken erworben werden. Zu einem wesentlichen Teil ist dies jedoch nur im Rahmen von Weiterbildungsverbünden möglich. So darf beispielsweise Selbsterfahrung nicht im Rahmen der Klinik durchgeführt werden und die Interaktionelle Fallarbeit oder Fallsupervsionen nur zum Teil. Die Durchführung der geforderten Langzeit-Behandlungsfälle oder eine curriculatre Theorieweiterbildung sind organisatorisch zumeist in einer einzelnen Klinik nicht umsetzbar. Hinzu kommt, dass nach dem Psychotherapeutengesetz, der Psychotherapierichtlinie und den Weiterbildungsordnungen eine Weiterbildung und Berufsausübung nur verfahrensspezifisch in einem der wissenschaftlich anerkannten Psychotherapieverfahren möglich ist, d.h. entweder in psychodynamischer Psychotherapie, oder in Verhaltenstherapie oder in systemischer Psychotherapie. Es bedarf daher verfahrensspezifisch qualifizierter Weiterbilder.

Die Weiterbildung am IVB ist curricular aufgebaut, mit verfahrensspezifischen Theoriesemianren, die systematisch in die Verhaltenstherapie und die Behandlung psychischer Störugnen einführen. Nach Abschluss des Theorieccurriculums erhalten die Weiterbildungskandidaten eine Behandlungserlaubnis an der Ambulanz des IVB. Dort können sie Patienten rekrutieren und behandeln, die für Weiterbildungstherapien geeignet sind. Die Behandlungen können dann auch, so wie von der Weiterbildungsordnung gefordert, mit größeren Stundenkontingenten durchgeführt werden.

Je nach Weiterbildungsordnung müssen Kandidaten auch ein spezielles Gruppenpsychotherapiecurriculum absolvieren. Auch dies wird am IVB angeboten. Daran teilzunehmen empfiehlt sich auch solchen Weiterbildungskandidaten, für die noch ältere Weiterbildungsordnungen gelten, in denen das nicht gefordert wird. Ohne eine Gruppen-Zusatzqualifikation dürfen sie ansonsten später in der Praxís keine Gruppentherapien durchführen oder werden als Klinikleiter keine Weiterbildungsbefugnisse erhalten.

Die Patientenbehandlung an der IVB-Ambulanz ist nur möglich, wenn auch das Theoriecurriculum am IVB absolviert wurde. Für die Behandlungsstunden werden die Weiterbildungsteilnehmer honoriert, was in Summe alle sonstigen Weiterbildungskosten deckt.

Für die Durchführung von Theorieveranstaltugnen, Therapien oder Supervisionssitzungen gibt es im IVB speziell ausgestattete Räumlichkeiten. Für die Durchführung der Einzel- oder Gruppentherapie gibt es auch Verträge mit ausgewählten Kliniken, die ermöglichen diese Behandlungen in Klinikräumen durchzuführen. Das IVB entsendet auch Supervisoren in Kliniken, um Wegezeiten für die Teilnehmer zu minimieren.

Der Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie beinhaltet zwei Berufsbezeichnungen, zum Einen „Arzt für Psychiatrie“ und zum Zweiten „Arzt für Psychotherapie“. Psychiatrische Fachärzte dürfen entsprechend nach dem Psychotherapeutengesetz die Berufsbezeichnung „Psychotherapeut“ führen, mit und ohne die Zusatzbezeichnung „ärztlich“. Ärzte für Psychiatrie und Psychotherapie sind befugt, alle Formen von Psychotherapie durchzuführen, einschließlich der Richtlinienpsychotherapie.

Diese Doppelqualifikation ist unverzichtbar, weil ca. 90% aller psychisch Kranken ausschließlich oder zusätzlich psychotherapeutisch behandelt werden müssen. Ein Psychiater ohne solide psychotherapeutische Kompetenzen kann seinen Beruf nicht angemessen ausüben.

Daher gibt die Weiterbildungsordnung für das Gebiet Psychiatrie und Psychotherapie detaillierte Anforderungen für den Psychotherapieteil vor.

Um Facharztkandidaten und -kandidatinnen eine qualifizierende Psychotherapieweiterbildung im Verfahren Verhaltenstherapie zu ermöglichen, arbeitet das IVB im „Psychiatrie-Weiterbildungsverbund“ mit einer Reihe psychiatrischer Kliniken zusammen. Sprecher des Weiterbildungsverbunds ist Prof. Dr. Dr. Bruno Steinacher, Vivantes-Klinikum Wenckebach und Auguste-Viktoria.

Voraussetzung zur Teilnahme an der Psychotherapieweiterbildung im IVB ist eine in Deutschland anerkannte Approbation als Ärztin / Arzt, sowie ein bestehendes Weiterbildungsverhältnis bei einem Weiterbildungsbefugten für Psychiatrie und Psychotherapie. Das IVB arbeitet in Delegation dieses Weiterbildungsbefugten.

Anmeldung mit Kostenübersicht

Die Kosten entnehmen Sie bitte dem Anmeldeformular, welches Sie uns gern ausgefüllt zusenden können.

Der „Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie“ hieß bei seiner Einführung „Arzt für Psychotherapeutische Medizin“. Dies zeigt, dass diese Fachärzte über eine besondere psychotherapeutische Kompetenz verfügen, was sich auch in umfangreichen psychotherapeutischen Weiterbildungsanforderungen niederschlägt, sei es bzgl. des geforderten Theorieumfangs, der Stunden an Selbsterfahrung oder auch der Therapiestunden.

Darüber hinaus haben Fachärzte für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, wenn sie verhaltenstherapeutisch weitergebildet sind, auch spezielle Kenntnisse in der „Verhaltensmedizin“, wozu die kardiologische, onkologische, gynäkologische oder dermatologische Psychosomatik zählen. Daher enthalten die entsprechenden Theorieangebote des IVB auch zu diesen Themen eigene Seminare.

Voraussetzung zur Teilnahme an der Psychotherapieweiterbildung im IVB ist eine in Deutschland anerkannte Approbation als Ärztin / Arzt, sowie ein bestehendes Weiterbildungsverhältnis bei einem Weiterbildungsbefugten für Psychiatrie und Psychotherapie. Das IVB arbeitet in Delegation dieses Weiterbildungsbefugten.

Das IVB arbeitet in der „Verhaltenstherapeutischen Akademie für Psychosomatische Medizin“ mit verschiedenen Kliniken für psychosomatische Medizin zusammen. Sprecher des Verbundes ist der niedergelassene Arzt Dr. med. Martyn Vilain

Da Prof. Dr. M. Linden am IVB über die Befugnis zur Weiterbildung im Gebiet Psychosomatische Medizin und Psychotherapie verfügt, können Interessenten am IVB in Anstellung ganztags oder halbtags ein Jahr ihrer Weiterbildungszeit absolvieren. In dieser Zeit können insbesondere die geforderten Langzeitbehandlungen durchgeführt werden und die Gruppentherapiequalifikation erworben werden.

Nach den Weiterbildungsordnungen für Ärzte und den Vorgaben der Kassenärztlichen Vereinigungen können auch Fachärzte der patientennahen somatischen Versorgung eine Psychotherapiequalifikation erwerben. Dieser Weiterbildungsgang hies früher „fachgebundene Psychotherapie“ um deutlich zu machen, dass diese Fachärzte vorrangig Patienten aus ihrem Fachgebiet psychotherapeutisch behandeln. So leidet beispielsweise von Patienten in Allgemeinarztpraxen etwa ein Drittel unter ausgeprägten psychischen Störungen und die Mehrzahl der Menschen mit psychischen Störungen, bis hin zu schizophren Kranken, wird auschließlich von Allgemeinärzten behandelt. Sie haben daher zwingend bereits im Rahmen der Facharztweiterbildung eine curriculare Ausbildung in „psychosomatischer Grundversorgung“ zu absolvieren. Es kann aber auch Sinn machen, vertiefte psychotherapeutische Kompetenzen zu erwerben. Gleiches gilt auch für Fachärzte für Innere Medizin, Gynäkologie oder Orthopädie, die ebenfalls viele Patienten haben, die einer psychotherapeutischen Hilfe bedürfen und dies nicht zuletzt mit Blick auf die Besonderheiten, die sich aus der somatischen Komorbidität ergeben. Da die enge Gebietsbegrenzung bei der Vielfalt uind Art psychischer Störugnen aber nur bedingt sinnvoll ist, können Ärzte mit dem Zusatztitel Psychotherapie Patienten mit jeder Form psychischer Störung behandeln. Dies erfordert, dass bei der Weiterbildung zum Zusatztitel Psychotherapie ähnliche und partiell noch weitergehende Anforderungen erfüllt werden müssen, als in der psychiatrischen Weiterbildung.

Voraussetzung für den Erwerb des Zusatztitels Psychotherapie ist die Facharztanerkennung in einem Gebiet der unmittelbaren Patientenversorgung. Allerdings kann die Weiterbildung auch bereits vorher beginnen. Die Weiterbildung erstreckt sich über drei Jahre. Sie erfolgt nebenberuflich und wird vollumfänglich am IVB durchgeführt. Prof. Dr. M. Linden hat von der Ärztekammer Berlin die Befugnis zur Durchführung der gesamten Weiterbildung. Das bedeutet, dass auch die erforderlichen Weiterbildungsgespräche von ihm im IVB durchgeführt werden.

ANMELDUNG MIT KOSTENÜBERSICHT

Die Verhaltenstherapie hat seit ihren frühen Anfängen einen Schwerpunkt in Psychotherapie von Kindern und Jugendlichen. 

Am IVB werden seit Jahren Psychologische Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeuten ausgebildet nach den Vorgaben des Psychotherapeutengesetzes unter Aufsicht des Landesamtes für Soziales und Gesundheit in Berlin. Diese Expertise kommt auch in der Weiterbildung der Kinder- und Jugendpsychiater zum tragen. Es gibt eine Kinder- und Jugendlichen-Ambulanz, sowie speziell erfahrene Dozenten und Supervisoren. Das IVB kooperiert seit vielen Jahren mit kinder- und jugendpsychiatrischen Kliniken und Praxen in Berlin und Brandenburg.

Unser Weiterbildungsangebot bietet Ihnen:

240 Unterrichtseinheiten praxisorientierte Theorie

Erwerben Sie fundierte Kenntnisse und Fähigkeiten zu Störungen und Behandlungsmethoden, die Sie direkt im klinischen Alltag anwenden können und profitieren Sie am IVB von der der Erfahrung der langjährig therapeutisch tätigen Dozent*innen.

200 Unterrichtseinheiten Selbsterfahrung

Die verfahrensspezifische Selbsterfahrung am IVB zielt darauf ab, die therapeutische Kompetenz zu steigern und die Identifikation mit dem Verfahren zu fördern. Dies wird durch intensive Exploration und Reflexion der eigenen Biografie, des Persönlichkeitsstils sowie durch Selbstmodifikation mittels verhaltenstherapeutischer Techniken erreicht.

70 Unterrichtseinheiten interaktionelle Fallarbeit

Durch die gemeinsame Reflexion und Bearbeitung Ihrer Fallbeispiele wird Ihre Handlungskompetenz gestärkt. In den IFA-Gruppen am IVB werden lösungsorientierte Strategien entwickelt die zukünftig auf ähnliche Fallsituationen übertragbar sind.

Supervidierte Fallbehandlungen im Rahmen der
IVB-Ambulanz 

Die Theorie und die Selbsterfahrung findet in der Regel an Wochenenden im IVB, Hohenzollerndamm 125/126, 14199 statt.

ANMELDUNG MIT KOSTENÜBERSICHT

Für die Anmeldung füllen Sie bitte unser Anmeldeformular aus und senden es an unser Aus- und Weiterbildungsekretariat: sekretariat@ivb-berlin.de.

Der nächste Kurs startet im Januar 2025. Bei Interesse wenden Sie sich bitte an das Aus- und Weiterbildungssekretariat unter sekretariat@ivb-berlin.de.  

Das aktuelle Curriculum hier als Download.

Vorbemerkungen

• Die Anforderungen bzgl. der zu erbringenden Weiterbildungsleistungen können individuell unterschiedlich sein, je nach Weiterbildungsgang, Beginn der Weiterbildung, Weiterbildungsordnung, Nachträgen zur Weiterbildungsordnung oder Ärztekammerbezirk. Im Anhang findet sich eine Übersicht in Anlehnung an die Weiterbildungsordnung der Berliner Ärztekammer und der Kassenärztlichen Vereinigung bzgl. Entspannungsverfahren und Gruppentherapie.
• Die im folgenden aufgeführten Theorieseminare greifen ineinader. Die Inhalte sind gemäß der Vorgaben der Weiterbildugnsordnungen und des Psychotherapeutengesetzes verfahrensspezifisch auf Verhaltenstherapie ausgerichtet.
• Die einzelnen Seminare handeln jeweils ein übergeordnetes Thema ab. Zusätzlich werden in jedem Seminar schwerpunktmäßig auch spezielle verhaltenstherapeutische Techniken besprochen und eingeübt, die jedoch auch für andere Themenbereiche von Relevanz sind.
• Einige der Seminare sind Grundlagenseminare oder betreffen die unmittelbare Patientenbehandlung, und sind daher verpfichtend.
• Da mehr UE angeboten werden als im Individualfall persönlich erforderlich, können aus Seminare ja nach Interesse belegt werden.
• Eine Anmeldung je Seminar ist verpflichtend, da es jeweils eine maximale Teilnehmerzahl gibt.
• Seminare die vorwiegend Theorieinhalte vermitteln werden online angeboten, um Wegezeiten zu ersparen. Seminare mit Praktikandoanteilen müssen in Präsenz durchgeführt werden.
• Das vorliegende Curriculum ermöglicht, dass Weiterbildungsteilnehmer alle in den Weiterbildungsordnungen geforderten Theorie- und Fallseminare am IVB ableisten können.
• Abhängig von der Klinik des Weiterbildungsteilnehmers können auch Theorieveranstaltungen in der Klinik auf die benötigten Stundenzahlen angerechnet werden.
• Interessenten haben auch die Möglichkeit, nur einzelne Teile zu buchen.

Die Weiterbildungsbefugnis für den Zusatztitel Psychotherapie hat am IVB Herr Prof. Dr. med. Michael Linden.

Die Weiterbildungsbefugnis für Kinder- und Jugendpsychotherapie am IVB hat Herr Prof. Dr. med. Michael Kölch.